Pfarrer Mathias Kraft befasst sich mit den „Apostolischen Vätern“: Gemeindeleiter der ersten Generation nach den Aposteln. Die Briefe des Ignatius von Antiochien zeigen, dass er z.B. den Epheserbrief des Apostels Paulus sehr wahrscheinlich gekannt hat. Die Gnaden-Botschaft des großen Missionars wird in Erinnerung gebracht und lebendig gehalten. Gegen doketische Irrlehrer, die die Menschwerdung Jesu bezweifeln, erklärt Ignatius, dass Jesus wirklich ganz ins Menschsein eingegangen ist, um das verlorene Geschöpf zu erlösen. Auch der erste Klemensbrief zeigt, wie die Wahrheit über Jesus in der frühesten Christenheit gegen Entstellungen und Missverständnisse verteidigt werden muss. Die Gottesworte des Alten Testaments weisen den richtigen Weg, ebenso die neue Glaubensüberlieferung von Jesus, die der erste Klemensbrief in großer Übereinstimmung mit neutestamentlichen Schriften umreißt. Die Gemeindeleiter, die den Aposteln folgen, erweisen sich als gut informierte Lehrer, unerschrockene Kämpfer und begeisterte Evangelisten.
Polykarp von Smyrna – „gewissenhafter Verkündiger der apostolischen Überlieferung“, der fast ein ganzes Jahrhundert durchlebte, kann ohne Zweifel zu den großen christlichen Persönlichkeiten des ersten und zweiten Jahrhunderts gezählt werden. Wohl vor 70 n. Chr. geboren, saß er noch zu Füßen des Apostels Johannes.